Am 12.09. 2023 konnte im Rahmen einer herpetologischen Untersuchung an der Bahnstrecke Kehl -Appenweier eine interessante Beobachtung gemacht werden.
Nach der einer Kontrolle eines Schlangenbleches bemerkte ich eine männliche Zauneidechse die am Sockel eines Signalmastes in eine von mir abgewandte Richtung blickte. Vor der Zauneidechse tauchte aus dem Bahnschotter eine Mauereidechse auf, welche die Zauneidechse nicht bemerkte. Die Zauneidechse richtet den Blick nur auf die Mauereidechse.
Aus der Vegetation heraus schnappte die Zauneidechse blitzschnell nach der Mauereidechse und bekam ihren Schwanz zu fassen. Anschließend versuchte die Zauneidechse den erbeuteten Schwanz zu fressen. Leider konnte nicht mehr beobachtet werden ob dieses Unterfangen gelang, da sich die Zauneidechse in ein Erdloch zurückzog.
Dieses Verhalten wirft Fragen auf. Ist die Zauneidechse doch territorialer als vermutet? Oft wird sie beim Kartieren aufgrund Ihrer im Gegensatz zur Mauereidechse versteckteren Lebensweise übersehen.
Könnte Nahrungsmangel (Insektenschwund) der Grund für die zielgerichtete Jagd gewesen sein?
War das eine bisher übersehene Methode im Revierkampf um den Kontrahenten zu schwächen?
Text & Foto: Andre Toth