Bei der Mauereidechsen Podarcis muralis handelt es sich um eine grazile, meist nicht länger als 20 cm werdende Art. Die Charakterisierung bezieht sich auf die autochthone Unterart P. m. brongniardii.
Der Körper ist abgeflacht und der Kopf ist relativ spitz. Auf der Oberseite sind die Tiere je nach Herkunft grau, braun oder bei den nicht heimischen Unterarten auch grün gefärbt. Die Weibchen sind erkennbar an einem oftmals durchgezogenen dunkelbraunen Flankenband. Meist ist auch ein mehr oder weniger durchgehender dünner Rückenstreifen vorhanden. Die Männchen zeigen an den Flanken ein Netzmuster. Einige Tiere besitzen nahe dem Halsansatz und an der Unterseite der Flanke bzw. oberhalb der Vorderextremitäten leuchtend blaue Flecken. Die Unterseite kann beige mit schwarzen Einsprenklungen oder auch rot-orange mit dunklen Punkten oder Flecken durchsetzt sein. Am ehesten können weibliche Tiere noch mit der Waldeidechse (Zootoca vivipara) verwechselt werden.
Mauereidechsen können an Bahnstrecken, Flussufern, Böschungen, Weinbergen, Gärten, Trockenmauern, Ruderalflächen sowohl im urbanen Raum wie auch in naturnahen Arealen angetroffen werden.
Ihre Nahrung besteht vor allem aus Wirbellosen und deren Larven. Manchmal kann auch das Fressen von süßen Beeren beobachtet werden. Hierbei handelt es sich evtl. um eine Besonderheit der südeuropäischen Unterarten.
Die natürlichen Vorkommen scheinen sich soweit bekannt aktuell nicht auszubreiten.
Seit ca. 20 Jahren häufen sich Neuentdeckungen von allochthonen Mauereidechsenpopulationen in Baden-Württemberg und es kann während der vergangenen Jahre eine massive Ausbreitung von schon länger bekannten Vorkommen beobachtet werden. Dabei bestehen Unsicherheiten und Kontroversen wie mit Vorkommen dieser nichtheimischen Taxa umgegangen werden sollte. An dieser Stelle sei auf die von der ABS verfasste Resolution verwiesen.
Text: Alexander Pieh (2021)
Quellen:
Laufer, H., M. Waitzmann & P. Zimmermann (2007): Mauereidechse Podarcis muralis (Laurenti, 1768). – S. 577–596 in: Laufer, H., Fritz, K. & P. Sowig (Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs. –Ulmer-Verlag, Stuttgart.