Die Zauneidechse (Lacerta agilis, Linnaeus, 1758) ist die in Baden-Württemberg am weitesten verbreitet Eidechse.
Zauneidechsen weisen eine gedrungene Körperform und einen kräftigen, abgeflachten Kopf auf. Während der Paarungszeit sind die Männchen prächtig grün gefärbt, die Weibchen bleiben hingegen ganzjährig braun.
Unverwechselbar ist die Art durch Augenflecke (Leopardenflecke) auf den Flanken der Tiere beiderlei Geschlechts und bei den Jungtieren. Die Schwänze auch der erwachsenen Tiere sind nie grün gefärbt.
Die größte jemals gemessene Zauneidechse in Deutschland hatte eine Gesamtlänge von 24 cm (Eisen 1955 zit. in Hafner & Zimmermann 2007), wobei Exemplare über 20 cm selten sein dürften.
Die Zauneidechse bewohnt Strukturreiche, offene bis halboffene Lebensräume oftmals mit Totholz sowie Saum- und Übergangsbiotope bspw. Heiden, Magerrasen, Dämme, Bahntrassen, extensiv bewirtschaftete Weinberge, naturnahe Gärten, Sandgruben und Steinbrüche in einem mittleren Sukzessionsstadium. Reine Schotterflächen, Steinaufschüttungen und frische Erdaufschlüsse werden gemieden.
Als Nahrung dienen vor allem Wirbellose und deren Entwicklungsstadien.
Hauskatzen üben einen massiven Druck auf die Populationen im urbanen Raum aus. Nicht einheimische Eidechsen scheinen Zauneidechsenpopulation negativ zu beeinflussen.
Text: Alexander Pieh (2021)
Quellen:
R. Podloucky (2019): Die Zauneidechse -Reptil des Jahres 2020. DGHT2019
Hafner, A. & P. Zimmermann (2007): Zauneidechse – Lacerta agilis (Linnaeus, 1758). In: Laufer, H.; Fritz, K. & P. Sowig (Hrsg.): Die Reptilien und Amphibien Baden-Württembergs. Ulmer Verlag (Stuttgart), 543-558