Die Kreuzotter (Vipera berus) wurde bis ins 19. Jahrhundert aktiv verfolgt und getötet, es wurden sogar Prämien auf erschlagene Kreuzottern ausbezahlt (Völkl, W., Thiesmeier, B., 2002). Heute hat die Art vielmehr mit Bestandsrückgängen durch Habitatzerstörung, Habitatzerschneidung, sowie dem Besucherdruck durch Freizeitbetrieb zu kämpfen. Um diese noch vorhandenen Lebensräume zu erfassen und die Tiere dort zu schützen, erfasst der ABS systematisch die noch vorhandenen Lebensräume. Auch hilft er tatkräftig sowohl bei Pflegemaßnahmen zur Habitatverbesserung, als auch unterstützend bei Behördenanfragen zu Baumaßnahmen, Ausgleichsmaßnahmen und Förderungen der Art mit.
So finden im Schwarzwald regelmäßige Begehungen zu den dortigen Kreuzotterpopulationen statt. Dieses Monitoring soll helfen, den langfristigen Trend in der Entwicklung der dortigen Populationen aufzuzeigen. Nur mit so gewonnenen Daten sind Managementmaßnahmen mit nachhaltigem Erfolg plan- und realisierbar.
Auf der Schwäbischen Alb, wo die Tiere die stärksten Bestandsrückgänge zu verzeichnen haben (vgl. Laufer, H. et al., 2007), werden in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Tübingen die noch vorhandenen Populationen neu erfasst, um ein aktuelles Bild der noch vorhandenen Populationen zu gewinnen. Dies hilft, etwaige Maßnahmen zum Schutz der Tiere sowie zur Sicherung ihrer Bestände umzusetzen.
Daher ist es essentiell, alle Informationen zur Verbreitung zentral zu erfassen. Sollten Sie eine Kreuzotter gesehen haben, senden Sie uns bitte Ihren Fund über unsere Fundmeldung.
Text: A. Schmid (2021)
Quellen:
Völkl, W., Thiesmeier, B.(2002), Die Kreuzotter, ein Leben in festen Bahnen? Laurenti Verlag
Laufer, H., Fritz, K., Sowig, P., (2007), Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs, Ulmer Verlag
Habitatverbesserungsmaßnahme auf der Schwäbischen Alb. Die Tiere nutzen die Steinhäufen und die Randbereiche der Steinhäufen im Sommer bei hoher Vegetation als Sonnenplatz.
Pflegemaßnahme einer verwachsenen Waldkante im Schwarzwald, die nun wieder genügend Sonneneinstrahlung für die Tiere bietet.
Aktuell bestätigte Vorkommen aus der ABS Multibase Datenbank der Kreuzotter, aus dem Jahr 2020 in Baden-Württemberg, Stand 2021-02-12.
